Lucy Dye ist Sängerin, Produzentin, Performerin in Berlin. Zu Interview und Liveset erscheint sie in weißen Plateau-Stiefeln, engem Kleid und mit selbstgemachten Muschelketten um den Hals. Die Optik gehört für sie zur Kunst dazu wie ihre Musik. Beide Ebenen beeinflussen sich gegenseitig. Vielleicht ist die visuelle Seite bei ihr auch ausgeprägter, weil ihre Mutter Malerin ist, und sie die bildende Kunst von Kindesbeinen an kennt.
Die Musik hat sie in jedem Fall selbst für sich entdeckt und erobert. Sie hat früh im Chor gesungen, Klavier und Gitarre gelernt und ist schließlich von ihrer Heimat Velbert in NRW zur Popakademie nach Mannheim gegangen.
Während des Musikstudiums hat Lucy eine Zeit im Ausland gelebt, in Dubiln. Weil sie dort zunächst keine Leute hatte, mit denen sie Musik machen konnte, hat sie sich mit Ableton beschäftigt und so zum Produzieren gefunden. Die DAW ist inzwischen ihr Hauptinstrument. Aber Irland hat noch mehr Spuren hinterlassen.
Lucy Dye hat sich auf ihrer EP “Shadow Work” (2022) mit dunklen Teilen ihrer Biografie beschäftigt. Sie hat Gewalterfahrungen gemacht und das mit ihrer Musik verarbeitet. Dazu hat sie Selbstverteidigung gelernt und ist in Therapie gegagnen. So hat sie sich mühsam neues Selbstvertrauen erarbeitet. Ihre nächsten Songs - hat Lucy im Interview - verraten, werden mehr Licht in ihre Musik lassen und optimistischer sein, jetzt da sie die schwerste Phase hinter sich lassen konnte:
Weil Lucy Lust hatte, wieder mehr live zu spielen, hat sie von ihrer EP zusätzlich Live-Versionen rausgebracht. In ihrem Set für Fritz Unsigned hat sie ihre bisher erfolgreichste Single “Villain” gespielt und eine absolute Weltpremiere - den noch unveröffentlichten Track "Love Robot"
Coverfoto: Photography - Jimi Joel Eyrich // @jimijoelx and Maximilian D’Antonio // @maximiliandantonio, Styling - Maximilian D’Antonio // @maximiliandantonio, Editing - Alex Patrican // @alxpstudio