Er hat sich seinem Publikum als Deutschlands harmlosester Rapper vorgestellt: Null Straße, leicht pummelig, mit Anfang 20 immer noch Jungfrau und voller Gewissensbisse beim Benutzen von Schimpfwörtern. Das war und ist die Masche von McLuvin.
Doch für McLuvin geht es um mehr, als nur eine Nische im Rap zu belegen. Er feiert die unterschiedlichsten Stile und Acts aus dem Rap, auch die harten Sachen, wenn sie gut sind. Aber sein Wunsch ist es schon, mit seinem Zugang auch etwas zu verändern im Rap. Sein Auftritt ist also zu einem gewissen Grad auch Kritik an den herrschenden Verhältnissen im HipHop und kein reiner Selbstzweck.
McLuvins Texte sind aber alles andere als harmlos. Auch er pflastert seine cleveren Lines mit bissigen Formulierungen und Begriffen aus den unteren Schubladen der Sprache. Es sei schließlich immer noch HipHop und eine deftige Sprache gehöre dazu. Und sein satirischer Ansatz verleiht im dabei noch etwas mehr Spielraum.
McLuvin erntet in den Kommentaren auf seiner Youtube-Seite viel Liebe, für die Ironie oder das überspitzte Understatement, das demonstrativ Uncoole, das er in den Rap bringt. Gleichzeitig bekommt er Props für seine Technik, seinen Flow. Wo er Kritik erntet, das ist bei den Shorts auf TikTok, wo ihn die Leute für 10 Sekunden sehen und oft erstmal abgetörnt sind. Wer sich aber länger auf McLuvin einlässt, wird schnell Opfer seiner Charme-Offensive.
Bei Unsigned auf Fritz hat McLuvin drei seiner Tracks live performt. Einer davon noch unveröffentlicht und zum allerersten mal im Radio. Im Interview mit Christoph Schrag spricht er darüber, wie harmlos er wirklich ist, warum er sich so präsentiert und ob das Rap-Game selbst nicht langsam auch weicher wird.